Wo soll die WM 2022 stattfinden? 27
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Die letzte Woche haben wir nach Bewerbungen für den Ausrichter des grössten Fussballanlass überhaupt gesucht die WM 2022!!!
Und tatsächlich drei Einreichungen sind eingegangen. Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben und etwas geschrieben haben!
Jetzt liegt es an Euch, eine Entscheidung zu fällen: Wer hat die überzeugendste Bewerbung eingereicht und erhält den Zuschlag? In diesem Thread sind die drei Einreichungen zu finden, sortiert nach Posteingangsstempel.
Es kann gerne diskutiert, gelobt und kritisiert werden. Wir freuen uns über möglichst viele Stimmen!
Hier mein Bewerbungsvideo für die USA als Austragungsort!
Alles anzeigenWM AUF DER INSEL – Die Rückkehr in das Mutterland des Fußballs
Gemeinsam mit Irland bewirbt sich das Vereinigte Königreich für die Austragung der Weltmeisterschaft 2022. Gespielt werden soll in zwölf verschiedenen Stadien in England, Wales, Schottland und Irland.
England
- Old Trafford, Manchester – Kapazität: 75.731
- St. James Park, Newcastle – Kapazität: 52.409
- Wembley Stadium, London – Kapazität: 90.000
- Anfield Road, Liverpool – Kapazität: 54.074
- Tottenham Hotspur Stadium, London – Kapazität: 62.062
- Villa Park, Birmingham – Kapazität: 42.573
- Stadium Of Light, Sunderland – Kapazität: 49.000
- Elland Road, Leeds – Kapazität: 37.890
Wales
- Millennium Stadium, Cardiff – Kapazität: 73.931
Schottland
- Hampden Park, Glasgow – Kapazität: 51.866
- Murrayfield Stadium, Edinburgh – Kapazität 67.130
Irland
- Aviva Stadium, Dublin – Kapazität: 51.700
Tradition, Geschichte und Moderne treffen bei der WM 2022 aufeinander und die Insel wird einen Monat lang am Rad drehen. Auf eine stimmungsvolle Weltmeisterschaft im Land des RFS-Europameisters!
Alles anzeigenDie Fußballwelt schaut auf die anstehende Entscheidung!
Nach einem prestigeträchtigen und farbenfrohen, aber wenig nachhaltigen World Cup 2010 in (Süd-)Afrika, nach prächtigen Auftritten in mittlerweile untergenutzte Spielstätten im Dschungel Brasiliens und nach dem gegenseiten Händereichen von (fußball-)politischen vor zwei Jahren in Russland, muss der Fußball endgültig an seine Wurzeln zurückkehren: Nicht wegen der Nostalgie, sondern aus Gründen der Nachhaltigkeit. Diese Bewerbung verspricht Fußballbegeisterung und Völkerverständigung, keine Neubauten und kurze Wege, einen Aufbruch zum Neuen und eine Remineszenz an große schon dagewesene Turniere zugleich. Uruguay und Argentinien 2022 ist die logische Wahl!
Fußball in Argentinien und Uruguay
Der Fußball ist in Argentinien nicht nur eine Sportart. Der Fußball ist eine nationale Leidenschaft, oder anders ausgedrückt: eine Religion. Jeder dritte Argentinier spielt Fußball, zumeist im Verein, doch auch auf den Bolzplätzen oder auf den Straßen dreht sich alles um das runde Leder. Findet die Weltmeisterschaft oder die Copa América statt, dann sind die Straßen allerdings leer, denn dann sitzt der Argentinier vor dem Fernseher und fiebert mit der Nationalmannschaft. Derbys wie der Superclasico ziehen extreme Menschenmassen an und diese Tage sind gefühlte Feiertage. Der vielleicht beste argentinische Fußballer aller Zeiten, Diego Maradona, wird verehrt wie kein Anderer. Seine größten Fans gründeten sogar eine Kirche - die Iglesia Maradoniana. Dort wird Weihnachten nicht am 24.12. gefeiert. Auch nicht am 25. oder 26.12. Weihnachten ist am 30. Oktober. Warum? Diego Maradona ist an diesem Tag geboren. Die Bibel dieser Kirche ist Maradonas Autobiographie. Das Glaubensbekenntnis lautet "Ich glaube an Diego, den allmächtigen Fußballspieler, Schöpfer von Magie und Passion" und Ende davon springen die Gläubigen auf und jubeln wie im Stadion. Auch die zehn Gebote wurden selbstverständlich umgeschrieben.
Ende des 19. Jahrhunderts kam der Fußball nach Argentinien. Englische Einwanderer brachten die Sportart dorthin. 1867 fand das erste offizielle Fußballspiel statt und 1891 wurde sogar die erste Liga gegründet - der Vorläufer des heutigen Verbandes. 1978 wurde Argentinien im eigenen Land Fußballweltmeister und wiederholte diesen Triumph 1986.
Doch nicht nur Argentinien, sondern auch Uruguay ist ein absolut fußballverrücktes Land, in dem Nationalspieler zu Nationalhelden werden können. 1881 wurde das erste Fußballspiel auf uruguayischem Boden ausgetragen, der erste offizielle Fußballverein entstand 1891. Auch nach Uruguay kam der Fußball durch englische Einwanderer, doch Uruguay ist es zu verdanken, dass das englische Kick and Rush-System dem technischen Stil mit Dribblings und Pässen weichen musste. 1930 fand die Weltmeisterschaft bereits in Uruguay statt und endete mit dem Weltmeistertitel, der 1950 wiederholt werden konnte. Zahlreiche Duelle mit Mitbewerber Argentinien wurden bereits ausgetragen und nun soll das wichtigste und größte Turnier der Welt gemeinsam Hand in Hand ausgetragen werden.
Die argentinische Fußballnationalmannschaft wurde übrigens 1890 gegründet und absolvierte am 16. Mai dann auch ihr erstes Spiel, das mit 3:2 gewonnen wurde - gegen Uruguay. Zusammen begann also sozusagen die lange Tradition Fußball und zusammen soll diese Tradition nun ihren Höhepunkt finden - in der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Argentinien und Uruguay.
Das KonzeptWie erwähnt, wurde vor 90 Jahren die erste Auflage des bedeutensten Nationalmannschaftsturniers der Welt ausgetragen. 13 Teams, drei Stadien - die Uhren tickten anders 1930, die Favoriten und Fußballgiganten waren Gastgeber Uruguay und Finalgegner und Nachbar Argentinien: Der uruguayische 4:2-Sieg vor 93.000 Zuschauern war von diplomatischen Hürden begleitet: Den Zuschauern musste vor Einlass die Revolver abgenommen werden, die erste Hälfte wurde mit dem uruguayischen Ball, die zweite mit dem argentinischen Ball gespielt nach Vorschlag des belgischen Referees John Langenus, der so überhaupt eine Austragung erst möglich machte. Er stellte sich als Schiedsrichter nur bereit mit der Zusicherung, dass eine Stunde nach Abpfiff im Hafen von Montevideo ein Boot für eine mögliche Flucht bereitstünde.
Kann man trotzdem von einem Fußballfest sprechen? Nunja, es blieb friedlich und es war ein Anlass für zigtausend Argentinier, den Rio de la Plata zu überqueren und ins Nachbarland zu reisen, um die eigene Mannschaft zu unterstützen und den Fußball zu feiern. Und es war Auftakt für alles, was wir heute als Weltmeisterschaft kennen. Es war der erste Sieg eines Gastgebers und 1978 konnte Argentinien bei der eigenen Heim-WM sich auch zum ersten Mal auf den Fußballthron setzen. Eine gemeinsame Austragung dieses Turniers ist für den Kontinent etwas Neues, es ist überhaupt erst das zweite Mal nach Südkorea und Japan 2002. Und dennoch bedeuten zwei Länder nicht zwangsläufig weitere Wege. 2014 in Brasilien hatte das Dreieck zwischen den drei am weitesten auseinander liegendsten Austrgagunstädten über 9.000 Kilometer Umfang. 2018 waren zwischen Sochi, Kaliningrad und Jekatarinenburg immerhin noch 6.500 Kilometer: Im Konzept für 2022 liegen elf der zwölf Ausrichtungsorte in der Region zwischen den Hauptstädten Buenos Aires und Montevideo. Auf beiden Seiten des Rio de la Plata leben über 20 Millionen Menschen, eine Fähre verbindet die Städte in nur zwei Stunden und beide haben ihre Tauglichkeit für große Veranstaltungen unter Beweis gestellt: Die argentinische Hauptstadt war Austragungsort der Youth Olympic Games 2018, hier wird 2021 auch Copa América gespielt und die Stadt hat aktuell sechs Primera División-Teams. Montevideo bringt es sogar auf zwölf Erstligisten, hat auch Copa América-Erfahrung und dazu kontinentale Multisportevents schon ausgerichtet. Hier gibt es Erfahrung und Infrastruktur und den Hunger auf ein erneutes Sportfest.
Angestoßen wird die Weltmeisterschaft im Estadio Centenario. Das 60.235 Plätze fassende Rund in der uruguayischen Hauptstadt war Austragungsort des ersten WM-Finals und wird von der FIFA als bisher einziges Weltfußballmonument klassifiziert. In Montevideo befinden sich mit dem Estadio Campeón del Siglo (40.000 Sitze) noch die Spielstätte des uruguayischen Rekordmeisters Peñarol und das Estadio Gran Parque Central (34.000 Plätze), das 1930 das Eröffnungsspiel austragen durfte. Der vierte uruguayische Austragungsort befindet sich einige Kilometer östlich in der Hafenstadt Maldonado: Das Estadio Domingo Burgueño (22.000 Plätze) soll drei Vorrundenspiele austragen.
Maldonado ist Partnerstadt von La Plata, einer Agglomeration im Großraum Buenos Aires, wo Estudiantes in einem der modernsten Stadien des Landes, im Estadio Ciudad de La Plata (53.000 Zuschauer) seine Spiele austrägt. Einen Katzensprung entfernt, in der eigentlichen Haupstadt liegen mit El Monumental und La Bombonera die wohl legendärsten Stadien Argentiniens, wo schon einige Schlachten geschlagen wurden. Auch das José Amalfitani Stadium (49.540 Plätze) des zehnfachen Meisters Vélez Sarsfield und die Huracan-Spielstätte Estadio Tomás Adolfo Ducó (48.314 Plätze) sollen Schauplatz der WM sein. Südöstlich liegt Avellaneda, die Stadt, die 1973 nach Mailand und Montevideo die dritte weltweit war, die zwei Teams hatte, die interkontinentale Wettbewerbe gewonnen hatte. Independiente stellt sein Estadio Libertadores (Kapazität: 48.069 ) zur Verfügung und auch im Estadio Juan Domingo Perón (61.000 Zuschauer fassend) von Racing darf die Welt zu Gast sein. Der letzte argentinische Austragungsort liegt im Landesinneren: Die zweitgrößte Stadt Córdoba. Das Estadio Mario Alberto Kempes (57.000 Plätze) ist vor allem für die Schmacht von Córdoba bekannt, das bisher letzte Spiel im Rahmen einer Welt- oder Europameisterschaft statt, bei dem die österreichische Fußballnationalmannschaft gegen die deutsche Nationalmannschaft gewinnen konnte.
Eine Entscheidung für Uruguay und Argentinien wäre eine für die Wurzeln des Fußballs und eine, die bei RF Südamerika in den Fokus stellen könnte. Nach Russland wäre eine weitere WM in Europa ein Affront und die US-Amerikaner wollten mal das Eckenverhältnis zur Bestimmung eines Siegers heranziehen, falls es nach 90 Minuten Unentschieden steht - disqualifiziert. Dieses Konzept verspricht ein WM in ehrwürdigen Stadien mit vollen Rängen und für die SIM könnte es ein Startschuss sein, um den fußballverrückten Kontinent mehr in den Fokus zu rücken. Warum nicht eine Ausgabe der Copa Libertadores oder der Copa América spielen als Generalprobe für die Weltmeisterschaft?
Immer noch nicht überzeugt? Dann schaffen es vielleicht diese Herrschaften, für einen von ihnen - einer der Größten unserer Zeit - wird es wohl die letzte Weltmeisterschaft sein: